ALISSON (FC LIVERPOOL) ZUR NEUEN CHAMPIONS LEAGUE: »ALLE HABEN ES SATT«

Am Dienstag startet die reformierte Champions League, es stehen mehr Spiele auf dem Plan. Das sorgt bei einigen Profis für Frust: Sie beklagen drohende Verletzungen und einen »komplett verrückten« Terminkalender.

An diesem Dienstag startet die neue Saison der reformierten Champions League – und nicht alle sind mit den Änderungen glücklich. Torhüter Alisson vom englischen Topklub FC Liverpool hat die immer größer werdende Belastung im internationalen Spitzenfußball beklagt. »Vielleicht spielt unsere Meinung keine Rolle, aber jeder weiß, was wir davon halten, mehr Spiele zu haben: Alle haben es satt«, sagte er.

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Fußballprofis seien »nicht dumm«, führte der 31-Jährige vor dem Start der reformierten Königsklasse mit noch mehr Begegnungen aus: »Wir verstehen, dass die Leute mehr Spiele wollen, aber es wäre vernünftig, wenn alle Mannschaften (...) und die Leute, die für die Erstellung des Kalenders verantwortlich sind, zusammensitzen und allen Beteiligten zuhören würden, einschließlich den Spielern.« Wer müde sei, könne »nicht auf hohem Niveau mithalten«.

Statt einer Gruppenphase gibt es in der an diesem Dienstag beginnenden Champions League nun eine Ligaphase. Jeder der 36 Klubs – bislang waren es 32 – spielt viermal im eigenen Stadion und viermal auswärts. Die ersten acht Teams der Tabelle sind am Ende der Ligaphase direkt für das Achtelfinale qualifiziert. Die Klubs auf den Tabellenplätzen 9 bis 24 spielen in einer neuen K.o.-Zwischenrunde um das Weiterkommen. Ab dem Achtelfinale läuft die Königsklasse wie gewohnt, gespielt wird dann in K.-o.-Runden mit Hin- und Rückspiel.

In der Königsklasse kommen mit dem neuen Modus in der ersten Phase zwei weitere Spiele obendrauf. Wenn eine Mannschaft (Plätze 9 bis 24) den Umweg über die Playoffs in die K.-o.-Phase gehen muss, sind es sogar vier zusätzliche Partien.

Vor Alisson hatten sich schon andere Spitzenfußballer über das Mammutprogramm beklagt. »Es ist so hart«, sagte etwa Manuel Akanji bei ESPN. »Man kann nicht einfach immer mehr Spiele hinzufügen und davon ausgehen, dass alles so weiter läuft wie bisher.« Man müsse auch an die Spieler denken. »Ab einem bestimmten Punkt wird man schlichtweg zu erschöpft sein, um noch Spiele absolvieren zu können. Und dann werden definitiv Verletzungen kommen. Es muss eine Grenze geben.«

Sein Manchester-City-Kollege Bernardo Silva erklärte: »Der Terminplan ist komplett verrückt.«

Matthäus ist Fan des neuen Champions-League-Formats

Lothar Matthäus betont die Vorteile des neuen Champions-League-Formats. »Da sind vom Start weg natürlich schon Spiele dabei, die meiner Meinung nach Endspielcharakter haben«, schrieb der Fußball-Weltmeister von 1990 in seiner Sky-Kolumne. Er verwies dabei auf die Spiele des FC Bayern München in der Ligaphase unter anderem gegen den FC Barcelona und Paris Saint-Germain.

»Generell können die Klubs weniger taktieren, weil man schon bei einem schlechten Ergebnis von drei, vier oder fünf anderen Mannschaften überholt wird«, schrieb Matthäus: »Keine Mannschaft kann mit angezogener Handbremse oder der Reservemannschaft spielen.«

Der FC Liverpool tritt am Dienstag beim Champions-League-Auftakt auf den italienischen Vizemeister AC Mailand (21 Uhr/DAZN). Rekordmeister FC Bayern spielt gegen Dinamo Zagreb (21 Uhr/DAZN). Der VfB Stuttgart feiert sein Comeback in der Königsklasse mit dem Topspiel beim spanischen Titelverteidiger Real Madrid (21 Uhr/Prime Video). Eine Übersicht über alle Partien der Champions League finden Sie hier.

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