MUSS LEON GORETZKA DESHALB GEHEN? DAS 291-MILLIONEN-PROBLEM DES MAX EBERL

„Leistungssport ist hart“

Muss Leon Goretzka deshalb gehen? Das 291-Millionen-Problem des Max Eberl

Die angebliche Gehaltsliste des FC Bayern macht die Runde. Währenddessen erhöht Max Eberl in München den Druck auf Publikumsliebling Leon Goretzka.

München – Er gilt beim FC Bayern als beliebt unter den Fans. Sowohl bei Social Media als auch an der Säbener Straße, wo die Geschäftsstelle des deutschen Rekordmeisters steht, und in der Münchner Allianz Arena. Die Rede ist von Leon Goretzka.

Fanliebling Leon Goretzka: Keine Zukunft beim FC Bayern München?

Aber: Der 29-jährige Mittelfeldstratege ist beim Bundesliga-Riesen derzeit außen vor, sollte im Sommer eigentlich verkauft werden. Daraus machten die bajuwarischen Bosse selbst öffentlich keinen Hehl. Doch: Goretzka wollte partout nicht weg. Und so steht der gebürtige Gelsenkirchener weiter auf der Gehaltsliste – offenbar nicht zur Freude der Chefetage. Vor dem 9:2 (3:0) in der Champions League gegen Dinamo Zagreb, Goretzka erzielte beim Kantersieg immerhin ein Tor, erhöhte Sportvorstand Max Eberl noch einmal den Druck auf seinen Angestellten mit dem großen Bonus beim Anhang.

„Leistungssport ist hart. Es ist von Anfang kommuniziert worden und gesagt worden, dass es schwer wird. Trotzdem ist Leon geblieben. Und damit ist er ein vollwertiges Mitglied dieses Kaders“, sagte Eberl im Münchner Stadion über Goretzka. Und warb nicht unbedingt für einen langfristigen Verbleib des deutschen Nationalspielers. Weil dieser schlicht zu viel verdient und somit auf das ausgezehrte Budget drückt?

Gehalt von Leon Goretzka: Grund für wahrscheinliches Aus beim FC Bayern?

Bezeichnend: Eberl hatte im August den bei vielen Fans umstrittenen Transfer von Abwehrmann Matthijs de Ligt zu Manchester United (kolportiert 45 Millionen Euro Ablöse) mit dem Satz begründet: „Wir schaffen es sonst nicht, das Gehaltsgefüge zu stemmen.” 16 Millionen Euro soll der niederländische Innenverteidiger Medienberichten zufolge angeblich in der Isarmetropole verdient haben. Bei seinem Ersatz Hiroki Ito (vom VfB Stuttgart gekommen) sollen es der Sport Bild zufolge „nur noch“ 5,5 Millionen Euro Brutto-Lohn jährlich sein. Aber: Die Bayern nahmen sogar ein dickes Transferminus in Kauf.

De Ligt hatte im Sommer 2022 bei seinem Wechsel von Juventus Turin nach München schließlich kolportiert 67 Millionen Euro Ablöse gekostet. Für Ersatzmann Ito mussten die Bayern zudem 23,5 Millionen Euro an Vize-Meister VfB Stuttgart überweisen. Dabei hat der aktuell verletzte Japaner seine internationale Klasse noch gar nicht unter Beweis gestellt. Die jüngst durch die Sport Bild veröffentlichte (angebliche) Gehaltsliste zeigt, wie sehr die Position mit dem Titel Gehälter jährlich die Bilanz der Profi-Gesellschaft mindert. Denn: In Summe werden 291,8 Millionen Euro an Gehältern für den gesamten Kader aufgelistet. Top-Verdiener soll, wenig verwunderlich, Torjäger Harry Kane mit angeblich 24 Millionen Euro brutto pro Jahr sein.

angebliche Top-Verdiener des FC Bayern:brutto / vor Steuern:
Harry Kane24 Millionen Euro
Manuel Neuer20 Millionen Euro
Joshua Kimmich20 Millionen Euro
Leroy Sané20 Millionen Euro
Kingsley Coman19 Millionen Euro
Serge Gnabry19 Millionen Euro
Thomas Müller17 Millionen Euro
Minjae Kim17 Millionen Euro
Leon Goretzka17 Millionen Euro

Quelle: Sport Bild, Stand: 17. September 2024

Top-Verdiener beim FC Bayern: Neuer, Kimmich und Sané folgen auf Kane

Gefolgt von Weltmeister und Kapitän Manuel Neuer, Mittelfeldleader Joshua Kimmich sowie Angreifer Leroy Sané mit (angeblich) jeweils 20 Millionen Euro brutto jährlich. Nicht nur das sehr hohe Gehaltsniveau, das Eberl und die anderen Chefs in den vergangenen Monaten wiederholt bemängelt hatten, erhöht den finanziellen Druck. Die Transferbilanz liegt in diesem Sommer zudem bei minus 67,65 Millionen Euro. Wer nun denkt, das mache einem FC Bayern nichts aus, täuscht gewaltig.

Ein Beispiel: Wie der Kicker zuletzt berichtet hatte, musste der Rekordmeister in den vergangenen drei Jahren wohl 50 Millionen Euro an Gehaltsfortzahlungen oder Abfindungen für entlassene Führungskräfte wie Ex-Coach Julian Nagelsmann oder den früheren CEO Oliver Kahn leisten. Es ist Geld, das an allen Ecken und Enden fehlt. Zumal der Konzerngewinn der Bayern im Geschäftsjahr 2021/22 trotz 665,7 Millionen Euro Umsatz bei guten, aber vergleichsweise überschaubaren 12,7 Millionen Euro nach Steuern lag. Im Jahr zuvor hatte der Gewinn pandemiebedingt sogar nur 1,9 Millionen Euro betragen. In der Saison 2022/23 belief sich der Gesamtumsatz des Konzerns dann zwar auf sage und schreibe 854,2 Millionen Euro.

Muss Leon Goretzka doch gehen? Finanzieller Druck beim FC Bayern München

Der Konzerngewinn vor Steuern konnte laut Klub ferner „mehr als verdreifacht werden und stieg von 17,1 Millionen Euro auf 54,5 Millionen Euro“. Nach Steuern blieben immerhin 22,6 Millionen Euro. Im Vergleich zum Transferminus klafft aber auch hier eine ordentliche finanzielle Lücke. Und so deutet sich ein Szenario an, das DAZN-Experte Michael Ballack am Dienstagabend während der Live-Übertragung skizzierte: Dass Goretzka (kolportiertes Jahresgehalt: 17 Millionen Euro) jetzt wohl im Winter verkauft werden soll. Ex-Nationalspieler Ballack hatte betont, dass beide Seiten sich zumindest ein halbes Jahr zusammenraufen müssten. Bis das nächste Transferfenster wieder öffnet und weitere Entlastung für das Gehaltsgefüge bringen soll. (pm)

2024-09-18T19:20:21Z dg43tfdfdgfd